14. Die Künstlerkolonie Varbergschule

Die Ausstellung zeigt Werke von drei Künstlern, die in den 1890er Jahren einige Jahre in Varberg lebten und hier die sogenannte Varbergschule (schwed. Varbergsskolan) gründeten: Richard Bergh, Nils Kreuger und Karl Nordström. Bei ihren Werken handelt es sich hauptsächlich um Landschaftsmalerei mit Motiven der Stadt Varberg und ihrer ländlichen Umgebung. Ihre stimmungsvolle, nationalromantische Malerei spiegelt gleichzeitig die kulturelle Blütezeit der 1890er Jahre in Schweden.

Doch wie kam es, dass diese Künstler sich in Varberg niederließen? Keiner der drei war in Varberg geboren oder verbrachte hier seine Kindheit. Vielmehr lernten sie sich in ihrer Jugend Mitte der 1870er Jahre an einer Stockholmer Kunstakademie kennen. Wie viele andere Künstler ihrer Generation reisten sie nach ihrer Ausbildung nach Frankreich, wo sie mehrere Jahre lebten und studierten. Auf der jährlichen Kunstausstellung „Le Salon“ nahmen die schwedischen Künstler die Gelegenheit wahr, ihre Werke auszustellen. In den Ausstellungen und Museen von Paris schlossen sie auch Bekanntschaft mit neuen Kunstformen, die sie beeindruckten, darunter Impressionismus, Synthetismus und Symbolismus. Im Sommer reisten sie in das Dorf Grèz-sur-Loing südlich von Paris, wo sie mit vielen anderen skandinavischen und englischen Künstlern eine Künstlerkolonie bildeten. In Grèz-sur-Loing malten sie und pflegten Geselligkeit mit ihren Freunden.

Nach ihrem Aufenthalt in Frankreich kehrten die meisten der Künstler nach Schweden zurück, wo sich viele auf dem Lande niederließen. Die Umstellung auf schwedische Bedingungen war nicht einfach, denn die Künstler mussten ihre Malerei an das skandinavische Licht, die Jahreszeiten und Motive anpassen.

Nils Kreuger zog bereits 1887 mit seiner Familie nach Varberg. Die Familien Nordström und Bergh folgten 1893 nach. Im Herbst 1893 schrieb Seine Königliche Hoheit Prinz Eugen, selbst ein namhafter Maler, einen Brief an seinen Freund Richard Bergh, in dem er die Künstlerkolonie „l’ecole de Varbère“ nannte. Auf diesen Brief geht der noch heute verwendete Name Varbergskolan zurück.

In der Zeit der Varbergschule kamen viele der berühmtesten Künstler, Schriftsteller und Musiker der damaligen Zeit nach Varberg, um die Künstlerkolonie zu besuchen, darunter die Maler Karin und Carl Larsson, Emma und Anders Zorn sowie Hanna und Georg Pauli.

In Varberg entwickelten Richard Bergh, Nils Kreuger und Karl Nordström ihre Malerei ausgehend von der Freilichtmalerei und dem Naturalismus, d. h. sie fanden Inspiration und Motive in ihrer unmittelbaren Umgebung. Inspiriert von der Landschaft Hallands und dem Leben in der Küstenstadt, schufen sie eine eindrückliche Landschaftsmalerei, die heute zu den bedeutendsten ihrer Zeit zählt und ein wichtiger Bestandteil schwedischer Kunstgeschichte ist. Nach ihren gemeinsamen Jahren in Varberg von 1893 bis 1896 zogen die drei Künstler nach Stockholm.

©Hallands kulturhistoriska museum

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